Finanzbürgermeister und OB-Kandidat Gunter Czisch tat es leid, dass Helga Malischewski ein Hut gestohlen wurde. Aus diesem Grund hat er ihr einen neuen spendiert.

Es ist jetzt ein weinroter – der passt perfekt, nicht nur auf den Kopf von Helga Malischewski, sondern auch zu dieser Geschichte, denn es kam so: Nachdem der Stadträtin wie berichtet ein mintgrüner Hut abhanden gekommen war, bekam Finanzbürgermeister und OB-Kandidat Gunter Czisch bei der Eröffnung des Ulmer Weinfests Mitleid mit der um ihren gestohlenen Hut barmenden Rathaus-Kollegin und versprach, ihr einen neuen zu spendieren – „aus Respekt und Wertschätzung.“ Nicht etwa zur Bestechung.

 

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So gingen die beiden jetzt zum Einkaufen zu Hut-Keim in der Ladenzeile Novum fast neben dem Café Liquid, wo der alte grüne wegkam. Dort gab Czisch die politische Farbenlehre vor: „Einen grünen Hut können wir nicht nehmen, schwarz fände ich gut.“

„Ich hätte noch Rot“, sagte da Ladeninhaber Horst Keim mit Blick auf die schrumpfende Sommerkollektion. In der Tat hatte Czisch von Anfang an diesen weinroten im Auge, der es denn auch werden sollte. Er konnte mit dieser Wahl leben, weil der Hut nicht so knallig SPD-rot ist, sondern eher burgunderfarben, um beim Wein zu bleiben. Naja, Hauptsache „elegant, luftig“, wie Czisch wünschte: „Ich denke an einen außergewöhnlichen Hut.“

Die FWG-Frau tendierte rasch in dieselbe Richtung, obwohl sie ein schwarz-gelbes Kleid mit blauen Einsprengseln trug, doch das Weinrot überzeugte sie: „Hab’ ich noch nicht.“ Damit war die Sache geritzt. Keims Urteil: „Ein klassisch schöner Sommerhut aus Sinamay“, einer speziell geflochtenen Strohmatte. Ebenso klar war, dass Czisch ihn nicht aus der Stadtkasse, sondern aus der Privatschatulle zahlte.

Er selber ist übrigens nicht so der Hut-Typ und hat nur einen Strohhut „mit ganz großen Maschen“ für den Strand. Selbst Horst Keim konnte ihn nicht für ein zweites Exemplar erwärmen („Einen schönen Sommerhut könnten Sie schon tragen. . .“) Czisch hat nicht mal bei der Schwörfeier auf dem Weinhof einen Hut auf. „Nie!“ Und saß dort selbst bei brennendster Sonne ohne da – ganz anders als seine Frau Sigrid, die dort mit schicksten Hüten glänzt und Hut am Stadtfeiertag nach jahrelangem modischem Einzelkämpfertum der Stadträtin Malischewski echt salonfähig ist. Dafür den beiden Frauen an dieser Stelle ein dreifaches: „Hut ab!“

Unterdessen hat auch Stadtrat Timo Ried signalisiert, der Kollegin einen Hut auszugeben. Er war mit ihr und Walter Laitenberger, Zentralstellen-Chef beim OB, zur Tatzeit im Cafe Liquid gesessen. Und Laitenberger? Hält verwaltungsintern Kontakt zum Fundbüro der Stadt. Fehlt bloß noch, dass OB-Kandidat Martin Rivoir das passende Kleid zum roten Hut kauft. Und damit Ende der Hutschnur.

 

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(Autor: JAKOB RESCH |  )